Wildnisschulen in Deutschland

Wildnisschulen sind groß im Kommen. Für alle, die wieder mehr mit Natur zu tun haben wollen, keine Angst haben, sich schmutzig zu machen und wissbegierig sind, ist eine Wildnisschule sicher etwas, was viel Spaß und Freude bringen kann. Campingkultur.net hat dazu einen großartigen Beitrag, was eine Wildnisschule ausmacht und welches Wissen sie vermittelt.

Was ist eine Wildnisschule?

Eine Wildnisschule ist eine Schule, die sich auf die Ausbildung von Kindern und Erwachsenen in der Natur konzentriert. Die Schule vermittelt Wissen über Pflanzen und Tiere ebenso, wie über wichtige und elementare Dinge in der Natur, so dass die Schüler lernen, wie man in der Wildnis überlebt. Die meisten Wildnisschulen befinden sich in Europa und den Vereinigten Staaten, aber es gibt auch einige in anderen Teilen der Welt.

Wildnisschulen gibt es schon seit Jahrhunderten, aber sie erlebten in den letzten Jahren einen Boom. Viele Teilnehmer sind besorgt über die Auswirkungen von Technologie und Social Media auf die Gesellschaft und schreiben sich selbst oder ihre Kinder daraufhin in Wildnisschulen ein. Andere wiederum wollen eine fundierte Ausbildung in Naturwissenschaften erhalten. Wildnisschulen bieten Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben und zu lernen, wie man in ihr überlebt.

Die Schule beschäftigt sich mit dem Überleben in der freien Natur. Im Fokus stehen hierbei Themen wie Kräuter- und Heilpflanzenkunde, Pfeil- und Bogenbau, Messerbau sowie das Spurenlesen und vieles mehr. Auch das Herstellen von Steinwerkzeugen gehört zu den Inhalten der Wildnisschule. Teilweise gehen entsprechende Kurse über 1-2 Tage, manchmal aber auch über eine ganze Woche und länger. Geschlafen wird in Zelten und manchmal auch im Freien, gekocht nicht auf Spirituskochern, sondern über einem offenen Feuer.

Welche großen Wildnisschulen gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es mehrere große Wildnisschulen, die verschiedene Ansätze und Schwerpunkte verfolgen. Einige dieser Schulen sind die Deutsche Wildnisschule, die Schule für Naturbildung und Umweltschutz sowie die Schule für Wildnissport und Naturbegegnung.

Die Deutsche Wildnisschule ist eine national anerkannte Einrichtung, die sich auf das Thema Natur- und Umweltschutz spezialisiert hat. Die Schule bietet verschiedene Ausbildungsgänge und Kurse an, in denen die Teilnehmer lernen, wie man mit der Natur umgeht und sie schützt, Tiere beobachtet und sich die Natur zum Überleben zu eigen macht. Außerdem werden regelmäßig Exkursionen und Seminare in verschiedene Naturschutzgebiete angeboten.

Die Schule für Naturbildung und Umweltschutz ist eine staatlich anerkannte Einrichtung, die sich auf die Aus- und Fortbildung von Erziehern und Lehrern spezialisiert hat. Ziel der Schule ist es, die Teilnehmer mit den notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten auszustatten, um Umweltbildung in ihren Einrichtungen durchführen zu können. Dazu werden regelmäßig Exkursionen in verschiedene Naturschutzgebiete unternommen.

Die Schule für Wildnissport und Naturbegegnung ist eine staatlich anerkannte Einrichtung, die sich auf die Aus- und Fortbildung von Sportlern und Naturbegeisterten spezialisiert hat. Ziel der Schule ist es, die Teilnehmer mit den notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten auszustatten, um erfolgreich in der Natur zu bestehen. Dazu werden regelmäßig Exkursionen in verschiedene Naturschutzgebiete unternommen.

Eine andere Möglichkeit der Erziehung: Wildnisschulen in Deutschland

In den letzten Jahren sind in Deutschland immer mehr sogenannte Wildnisschulen entstanden. Diese Schulen orientieren sich an einem anderen pädagogischen Prinzip als die herkömmlichen Schulen: Sie wollen die Teilnehmer nicht nur mit Wissen füttern, sondern ihnen auch helfen, sich selbst zu entdecken und zu lernen.

Dies geschieht unter anderem durch die Förderung der Kreativität, des Selbstvertrauens und der sozialen Kompetenzen. In einer Wildnisschule lernen Teilnehmer also vor allem durch Erfahrung und Praxis. Sie werden beispielsweise in die Natur hinausgeführt, welche sie dann gemeinsam mit anderen Teilnehmern erkunden, in Form von Gemeinschaftsspielen.

Dadurch sollen vor allem die Jüngeren unter den Teilnehmern lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, eigene Entscheidungen zu treffen und auch mal Fehler zu machen – allesamt wichtige Fähigkeiten, die sie später im Leben brauchen werden.

Ist es wirklich sinnvoll, Kinder in die Wildnis zu schicken? – unsere Einschätzung

Es gibt viele verschiedene Meinungen darüber, ob es sinnvoll ist, Kinder in die Wildnis zu schicken. Die einen sagen, es sei eine großartige Erfahrung, die Kinder näher an die Natur bringen würde und ihnen helfen würde, sich selbst zu finden. Andere sagen, es sei gefährlich und die Kinder würden sich verlaufen oder von wilden Tieren angegriffen werden.

Es kommt darauf an, welche Art von Wildnis gemeint ist. Wenn man von einer abgelegenen Gegend spricht, in der es keine Straßen oder Häuser gibt und in der man auf sich allein gestellt ist, ist es sicherlich nicht förderlich, Kinder dorthin zu schicken. Aber wenn man von einem Ort spricht, an dem es Wanderwege und Zeltplätze gibt und an dem man im Notfall Hilfe bekommen kann, kann es durchaus eine großartige Erfahrung für Kinder sein.

Zudem ist es von großer Wichtigkeit, die Erwartungen richtig zu setzen. Wenn man sagt, dass die Kinder in die Wildnis gehen und auf sich allein gestellt sind, dann klingt das sehr beängstigend. Aber wenn man sagt, dass die Kinder mit einer Gruppe von Erwachsenen wandern und campen gehen und dass im Notfall Hilfe in der Nähe ist, dann hört sich das viel sicherer an.

Letzten Endes muss jeder Elternteil entscheiden, ob er sein Kind in die Wildnis schicken möchte oder nicht. Für die Kinder kann eine Wanderung sicherlich ebenso eine bereichernde Erfahrung sein, wie ein Tag in der Wildnis. Allerdings wird bei einem Wildnistag vermutlich mehr gelernt.

Natürliche Lernorte: wie Jung und Alt in der Wildnis lernen können

Die Teilnehmer lernen in einer Wildnisschule durch Erfahrung und Beobachtung und nicht durch Frontalunterricht. Dieses Lernen ist sehr intensiv und die Teilnehmenden sind voll und ganz mit ihrer Umgebung beschäftigt. Sie müssen sich auf ihr Überleben konzentrieren und lernen, mit den Ressourcen der Natur umzugehen. In diesem intensiven Lernprozess entwickeln die Teilnehmer eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und ein Verständnis für ihre Umwelt. Alles Dinge, die man im Großstadtdschungel gänzlich verlernt.

Vorteile der Wildnispädagogik: warum Menschen die Natur brauchen

Menschen brauchen die Natur, um sich zu entwickeln. In der heutigen Zeit werden Jung und Alt beruflich als auch privat immer mehr von technischen Geräten und dem Internet abgelenkt. Durch das gemeinsame Spielen, Lernen und Verbringen in der Natur lernt man soziale Kompetenzen, wie zum Beispiel das Teilen, Zuhören und Konfliktlösungen. Ebenso lernt man die Umwelt kennen und ein Verantwortungsgefühl für sie zu entwickeln. Letzteres sollte gerade in Zeiten der Ressourcenverschwendung und Umweltausbeutung im Mittelpunkt stehen.

Eine Studie der Universität von Oldenburg hat gezeigt, dass sich die Persönlichkeit von Menschen, die regelmäßig Zeit in der Natur verbringen, besser und schneller entwickelt. Außerdem haben gerade jüngere Teilnehmer ein geringeres Risiko, an ADHS oder anderen Aufmerksamkeitsdefizit-Störungen zu erkranken.

Für Eltern ist es oft schwer, ihren Kindern genug Zeit in der Natur zu geben. Viele Familien leben in Großstädten und haben keinen Zugang zu grünen Erholungsgebieten. Andere Eltern sind beruflich so eingespannt, dass sie ihren Kindern kaum Freizeit lassen können. In solchen Fällen kann eine Wildnisschule eine gute Lösung für Kind und Elternteil sein.

Wildnisschulen bieten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit, regelmäßig Zeit in der Natur zu verbringen. Sie lernen dort nicht nur über Pflanzen und Tiere, sondern auch über Themen wie Klimawandel, Wahrnehmungs- und Sinnesübungen, Iglubau, Orientierung, Erste Hilfe, Outdoortraining, Naturhandwerk oder Korbflechten.

Viele Schulen bieten auch spezielle Programme für Schüler mit ADHS oder anderen Aufmerksamkeitsdefizit-Störungen an. Diese Schulen sind meistens in ländlichen Gebieten oder am Rande von Großstädten. So haben die Schüler auch die Möglichkeit, regelmäßig an frischer Luft zu sein und sich sozial und motorisch weiterzuentwickeln.

In weiteren Wildnisschulen wird auch das nachhaltige Campen gelehrt. Darunter zählen auch die Suche nach dem passenden Standplatz für ein Zelt sowie dessen Aufbau, das Vorbereiten einer sicheren Feuerstelle oder die Müllvermeidung beim Campen.

Quellen:

  • Wikipedia
  • Wildnisschulen des WIND (WildnisschulenNetzwerkDeutschland) wildnisschulen-netzwerk.de
  • wildnisschulen.org
  • www.wegweiser-wildnis.de
  • wildnisschule-ruhr.de

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Redaktionsleitung

Kai ist die Leitung der Redaktion von Campingkultur.net. Er korrigiert und lektoriert zusammen mit Jenny sämtliche angelieferten Texte, bevor sie veröffentlicht werden. Kai liebt es, sich im Freien aufzuhalten. Zelten, Wandern, draußen sein ist seine Devise. Egal ob im Ruhrgebiet oder im tiefsten Dänemark. Hauptsache unterwegs in der Natur ist das Motto von Kai. Auch wenn er den Wohnwagen liebt, so zeltet er doch in der warmen Jahreszeit besonders gerne. Begleitet von seiner Frau Eva und den bereits erwachsenen Kindern testet er gerne neue Produkte. Hinweis: diese Box zeigt, wer den Text korrigiert, lektoriert und für die Veröffentlichung aufbereitet hat. Es muss sich nicht zwingend um den Autor handeln.

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